Wettbewerb Pädagogische Hochschule Tirol, Innsbruck

Anerkennung

mit: Clemens Bortolotti

EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb / 2012

EG Grundriss

UG Grundriss

In einem Umfeld, das geprägt ist von Autobahn und Südring, von Industrie- und Gewerbebauten, ist es nur logisch, einen Gebäudetypus zu entwickeln, dessen introvertierte und innere Qualitäten als Merkmal gelten: den Typ des Atriumhauses.

Wie schon jetzt der kleine Innenhof zwischen den bestehenden Türmen die feinste und intimste Außenraumqualität aufweist, wird mit dem ebenerdigen Erweiterungsbau mit seinen unterschiedlichen Ausschnitten und Höfen die gleiche Qualität für die gesamte Schulanlage angestrebt.

Neben den teilweise begrünten, teilweise als Freiklassen genutzten Atrien im Neubau wird der Raum zwischen den bestehenden Türmen frei geräumt und um ein Geschoß tiefer gelegt. Dieser neu entstandene, intime, großzügig bepflanzte, von der Straße abgeschirmte Innenhof wird als großer Pausenhof, der direkt an die Speisesäle grenzt und somit als Terrasse für das Buffet dient, genutzt. Eine Kaffeepause unter Kastanienbäumen mit Blick bis ins Hallenbad.

Der gemeinsame Eingangsbereich für die Schulen befindet sich im erdgeschoßigen Neubau und vermittelt mit seiner angenehmen niedrigen Maßstäblichkeit einen möglichst schwellenfreien Zutritt.

So soll die Ebenerdigkeit – beide Schultypen befinden sich auf einer Ebene – eine Gleichwertigkeit, eine nicht-hirarchische Ordnung der einzelnen Schulen und Funktionen vermitteln. In Erdgeschoß befinden sich Volks- und Hauptschule, im Geschoß darunter, um die Innenhöfe angeordnet, befinden sich die Sonderklassen.

Im hohen Turm werden die PädagogInnen ausgebildet, im niedrigen sind Verwaltung und Weiterbildung untergebracht.

Die Anordnung der auf einer Ebene ausgebreiteten Klassen wird durch die Ausschnitte der Innenhöfe derart strukturiert, dass zum einen im Sinne des “Neuen Lernens” Cluster mit je vier Klassen um einen “Marktplatz”, der Teil der allgemeinen Erschließung ist, möglich sind und zum anderen ein hoher Grad an Flexibilität erreicht wird. Das Zusammenlegen und das Unterteilen von Klassenräumen, somit das Anpassen an neue Anforderungen und pädagogische Erkenntnisse, soll einfach passieren können.

Neben dem Neuen Lernen wird auch dem Bedürfnis der SchülerInnen nach Bewegung Aufmerksamkeit gewidmet. Der neue Turnsaal wird integraler Bestandteil des Raumgefüges und ist mit seinem großzügigen, beide Geschoße verbindenden Volumen eine räumliche Erweiterung des Foyerbereiches. Im unteren Geschoß mit den Sonderklassen, hier wird der Turnsaal mit den Garderoben erschlossen, befindet sich auch das bestehende Schwimmbad, das etwas transparenter gestaltet, Durchblicke ermöglichend in den Schulalltag integriert werden soll. Der Sportbereich stellt also nicht nur einen Trainingsplatz, sondern eher einen Wellnessbereich, der Spaß an der Bewegung vermittelt, dar.

Um dem Bewegungsdrang unter freiem Himmel nachkommen zu können, wird die ausgedehnte Dachlandschaft zu einem Zwischending von verschiedenen Sportplätzen, Spielplätzen, Park, Garten, Gemüsegarten und Rückzugsmöglichkeit gestaltet.

Es gibt genügend Platz und Orte, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Mädchen und Buben unterschiedlichen Alters gerecht werden zu könen. Auch für die Kinder der Nachmittagsbetreuung, die im sonnigen, südlichen Bereich des Gebäudes untergebracht sind, ist dies selbstverständlich ein großartiges Angebot.



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